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Archiv für 21. Februar 2018

Faber (CH)

Sei ein Faber im Wind

Aug ’18
5
19:30

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Faber ist der heißeTyp aus der Schweiz. Spätestens auf dem Reeperbahnfestival 2015 waren alle wach als Faber mit Band die Bühne betrat und mit kratziger rauer Stimme den Saal füllte. Faber will kein Stück vom Kuchen – er nimmt gleich die ganze Konditorei. Beschrieben als „22 Jahre jung, kräftiger Sänger, hartnäckiger Gitarrenspieler und leidenschaftlicher Geschichtenerzähler.“ Diese Geschichten erzählt er auf Deutsch und deutlich, sie sind intelligent und kein bisschen moralisch, Fabers Helden sind coole Verlierer. Live ist die Band aber auch brachial, „Akustik Punk“ nennen sie das. „ Zürich brennt nicht mehr, Zürich kauft jetzt ein.“ Er singt Hymnen auf die käufliche Liebe, über 13jährige, die Alkopops trinken und vom Vater wissen: „Wer zur Schule geht, wird arbeitslos.“ Faber ist keiner, der über das Leben singen würde, ohne überhaupt gelebt zu haben. Das macht seine Musik so wertvoll.

Wir leben in verlogenen Zeiten. Und deshalb brauchen wir jetzt unbedingt ein Album, das mit folgenden Worten beginnt: „Es ist so schön, dass es mich gibt“. Also Musik, die sagt: Erzähl mir doch nichts! Infantile Poesiealben-Weisheiten, Kalenderblattphilosophie – alles Quatsch! „Bleib dir nicht treu“, „Sei niemals du Selbst“ und vor allem: „Halt dich an keiner Regel fest“. Ganz klar: Faber ist keiner für Leute, die bei Faber an Sekt denken und Max Frisch nie gelesen haben. Insofern stimmt es auf jeden Fall: Es ist wirklich schön, dass es ihn gibt. Von den ganzen Lorbeeren, die ihnen zugedacht wurden, flechten sich andere einen Kranz und gehen in die Ferien. Faber aber feilt weiter an der Musik. Time is now. Behaltet diesen Mann im Auge – es wird ganz groß.